Vor allem junge Menschen tendieren dazu,
Welche Gründe für das Singledasein gibt es noch?
Viele Menschen möchten bewusst Single bleiben, weil sie in einer Partnerschaft schlechte Erfahrungen gemacht haben. Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2017 mehr als 153.000 Ehen geschieden. Die Steigerungen beim Alter zur ersten Eheschließung zeigen offenbar Wirkung, denn die Zahl der Ehescheidungen ist rückläufig, während gleichzeitig die Zahl der Eheschließungen steigt. Allerdings ziehen die Ehescheidungen auch eine Vielzahl unfreiwilliger Singles nach sich. Die Männer waren im Jahr 2017 zum Zeitpunkt der Scheidung durchschnittlich 46,8 Jahre und die Frauen 43,8 Jahre alt. In diesem Alter ist es oftmals schon schwierig, einen neuen Partner oder eine neue Partnerin zu finden. Dabei spielt vor allem die Angst eine Rolle, einen „gebrauchten“ Partner zu bekommen, der durch die Gewohnheiten aus einer vorherigen Partnerschaft geprägt wurde. Diese Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen. Das zeigt ein Blick auf die durchschnittliche Ehedauer. Sie liegt in Deutschland aktuell bei 15 Jahren. In den letzten Jahren ist eine Steigerung der Ehedauer zu beobachten, denn noch vor einem Jahrzehnt lag sie im Schnitt noch bei 14 Jahren.
Singles haben es heute deutlich einfacher als noch vor ein paar Jahrzehnten
Noch Mitte des 20. Jahrhunderts wurden viele Ehen aus „praktischen“ Gründen eingegangen. Einerseits spielte die Angst vor der Einsamkeit eine wichtige Rolle. Viele Dinge gab es damals noch nicht. Dazu gehören beispielsweise seriöse Escort-Angebote und spezielle Gruppenreisen für Singles. An anderen Stellen gibt es mehr gesellschaftliche Akzeptanz. Beispiele dafür sind ledige Mütter mit Kindern sowie Menschen, die sich als homosexuell oder bisexuell outen. Wirtschaftliche Aspekte rücken durch Förderungen wie das Elterngeld, ein respektables Kindergeld und die jüngsten Veränderungen der Gesetze zum Unterhaltsvorschuss in den Hintergrund. Auch die rechtliche Gleichstellung ehelicher und unehelicher Kinder beim Kindesunterhalt trägt dazu bei, dass der Nachwuchs nicht allein zum Grund für eine Eheschließung wird.
Quelle: Statistisches Bundesamt