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Viele Schwule haben noch immer Bedenken, sich zu outen. Sie haben Bedenken, auf Vorurteile zu stoßen und abgelehnt zu werden. Zahlreiche Männer mit einer gleichgeschlechtlichen Orientierung öffnen sich nicht einmal ihren Eltern gegenüber. Schuld ist die Tabuisierung, die aus überalterten Partnerschaftsvorstellungen, aus religiösen Zwängen und aus der gesetzlichen Benachteiligung resultierte. Mittlerweile ändert sich die Lage langsam, wozu in der Bundesrepublik Deutschland auch zahlreiche Gesetzesänderungen (zum Beispiel die Ehe für alle und die Erweiterung des Adoptionsrechts) beigetragen haben. Einen noch wichtigeren Beitrag leisten jedoch Prominente, die sich offen zu ihrer gleichgeschlechtlichen Orientierung bekennen.

Schwule Männer sind selbst in der Politik anzutreffen

Europa und damit auch Deutschland zeigen sich bei der Akzeptanz für gleichgeschlechtlich orientierte Menschen sehr fortschrittlich. In anderen Ländern gibt es einen erheblichen Rückschritt in dieser Richtung. US-Präsident Donald Trump möchte beispielsweise alle Rechte wieder abschaffen, die sich Schwule und Lesben in den letzten Jahrzehnten in den USA erkämpft haben. Deutlich wurde das an einem Statement, nach dem er alle schwulen und lesbischen Soldaten und Soldatinnen aus dem amerikanischen Militär verbannen möchte. In Deutschland schaffen es schwule Männer sogar bis in politische Führungspositionen. Ein gutes Beispiel dafür ist Guido Westerwelle, der von 2009 bis 2013 Bundesminister des Auswärtigen war und von 2001 bis 2011 die Funktion des Parteichefs der FDP innehatte. Er ist nicht der einzige Schwule, der auf sich auf der Liste deutscher Politiker findet. Auch Klaus Wowereit, der 13 Jahre lang der regierende Bürgermeister in Berlin war, bekennt sich offen dazu, schwul zu sein.

Schwule Künstler nehmen einen wichtigen Stellenwert ein

Noch mehr als die Politiker werden bekannte Künstler von vielen Menschen als Vorbild betrachtet. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie sich nicht verstecken, sondern offen zu ihrem Schwulsein stehen. So tat sich beispielsweise der Musiker George Michael über lange Zeit hinweg schwer mit seinem Outing. Erst nachdem er mit Anselmo Feleppa zusammenkam, wurde der Öffentlichkeit bekannt, dass er homosexuell war. Eine erhebliche Mutmacher-Wirkung geht von Elton John aus. Er gehörte im Jahr 2005 zu den ersten Männern, welche die Gesetzesänderungen in Großbritannien zur Eingehung einer offiziellen Lebenspartnerschaft zwischen gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern nutzten und ließ eine Partnerschaft mit David Furnish eintragen. Diese wurde 2014 in eine Ehe umgewandelt. In Deutschland spielt hier auch Hape Kerkeling eine wichtige Rolle als Vorbild für Schwule. Er machte nie ein Hehl daraus, mit einem Mann (in erster Beziehung Angelo Colagrossi) zusammenzuleben. Im Dezember 2016 ließ Hape Kerkeling in Bonn eine Lebenspartnerschaft mit seinem neuen Freund eintragen. Viele schwule Künstler haben aus Angst vor Vorurteilen zuerst Ehen mit Frauen geschlossen. Dazu gehört beispielsweise Barry Manilow, der sich erst 2017 dazu bekannte, schwul zu sein, obwohl er schon drei Jahre zuvor seinen langjährigen Freund und Manager Garry Kief geheiratet hatte.

Quelle: Wikipedia, Huff Post