Eine der ersten umfangreichen Statistiken zur sexuellen Orientierung wurde von McKinsey bereits in den Jahren 1948 und 1953 erstellt. Dafür befragte McKinsey mehr als 11.000 Amerikaner. Dabei wurden rund 700 Frauen mehr als Männer befragt. Kritik kassierte McKinsey allerdings dafür, dass sich unter den Befragten auch fünf Prozent männliche Prostituierte befanden. Dadurch wurden die Ergebnisse leicht verfälscht. Eine Verfälschung befürchten die Kritiker auch durch den hohen Anteil an ehemaligen Strafgefangenen. Er lag bei 25 Prozent.
Welche Resultate brachten die Statistiken zur sexuellen Orientierung?
In der McKinsey-Studie gaben 37 Prozent der Befragten an, dass sie mindestens eine homosexuelle Erfahrung seit dem Beginn der Pubertät gemacht haben. Bei diesem Punkt waren Erfahrungen gefragt, die bis zum Orgasmus reichten. Interessant sind bei diesen Statistiken zur sexuellen Orientierung drei weitere Fakten. Die Hälfte aller Befragten hatte nach der Pubertät homosexuelle Kontakte in irgendeiner Form. 13 Prozent der Probanden gaben an, dass sie erotisch auf Angehörige des gleichen Geschlechts reagieren, ohne das auszuleben. Der Anteil derjenigen, die praktische homosexuelle Erfahrungen angaben, war proportional zum Bildungslevel erhöht. Ebenso interessant ist eine weitere Aussage der damaligen McKinsey-Studie. Von den 37 Prozent Männern, die bei der Befragung Seitensprünge einräumten, hatte jeder Zehnte gleichgeschlechtlichen Sex.
Was fanden kanadische Studien heraus?
Einige Statistiken zur sexuellen Orientierung befassen sich mit der Frage, welche Fantasien während des Sexes auftreten. Bei einer nicht repräsentativen Studie befragten dazu die Kanadier Marcel Couture und Claude Crépault Männer zwischen 20 und 45 Jahren. Danach stellten sich 61,7 Prozent der Männer während der Kopulation ein junges Mädchen vor. 33 Prozent räumten ein, dass sie Vergewaltigungsfantasien haben. Rund 40 Prozent hatten SM-Fantasien. 18,1 Prozent der befragten Männer stellten sich beim Sex mit einer Frau vor, Sex mit einem Mann zu haben.
Statistiken zur sexuellen Orientierung aus dem D-A-CH-Raum
Gleichfalls interessant sind die von Datenschlag im Jahr 2001 veröffentlichten Statistiken zur sexuellen Orientierung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. An der Umfrage nahmen 1.300 Männer, 652 Frauen und 48 Transsexuelle teil. Eine ausschließlich heterosexuelle Orientierung gaben 46 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer an. Zur Bisexualität bekannten sich je sechs Prozent der Männer und Frauen. Eine ausschließlich homosexuelle Orientierung gaben drei Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen an.
Die Ergebnisse des Global Durex Survey 2005
Beim Global Durex Survey wurden im Jahr 2005 rund 317.000 Probanden aus mehr als vierzig Ländern teil. Dabei zeigte sich, dass es erhebliche regionale Unterschiede bei den homoerotischen Erfahrungen gibt. Den höchsten Anteil solcher Erfahrungen gaben mit 22 Prozent die Australier an. Den Platz 2 mit einem Anteil von je 20 Prozent der Befragten teilten sich Irland, Neuseeland, Südafrika und die USA. Einen sehr niedrigen bis fehlenden Anteil an Probanden mit homoerotischen Erfahrungen wiesen beim Global Durex Survey Ungarn, die Russische Föderation, Taiwan, Polen, Japan, Indien und Hongkong auf. Deutschland platzierte sich mit 14 Prozent in der Mitte.
Die Resultate beim Neon 2008 in Deutschland
In Deutschland wurden beim Neon 2008 rund 1.000 Probanden für Statistiken zur sexuellen Orientierung befragt. Rund 83 Prozent gaben an, ausschließlich heterosexuell orientiert zu sein. Sieben Prozent bekannten sich dazu, dass sie trotz bestehender Heterosexualität auch homosexuelle Erfahrungen haben. Drei Prozent bezeichneten sich als Bisexuell und weitere drei Prozent als rein homosexuell. Von den Homosexuellen hatten wiederum zwei Prozent auch heterosexuelle Erfahrungen.
Quelle: homowiki