Leider sind in den Social Networks und in zahlreichen Flirtbörsen immer mehr Scammer unterwegs. Sie zählen sich zur Gattung der Betrüger, was die Bezeichnung in der wörtlichen Übersetzung auch bedeutet. Sie richten neben den emotionalen Schäden auch immense materielle Schäden an. Ein Blick auf die Daten einer offiziellen Seite der australischen Regierung zeigt, dass im Oktober 2016 allein in Australien durch diese Betrüger ein Schaden von 9,6 Millionen Dollar verursacht wurde. Dabei handelt es sich lediglich um gemeldete Schäden. Viele Betroffene schämen sich, dass sie Auf die Scammer hereingefallen sind, und erstatten deshalb weder Meldungen noch Anzeigen. Die Dunkelziffer der Schäden dürfte deshalb um ein Vielfaches höher sein. Frauen sind nach den offiziellen Statistiken deutlich häufiger betroffen als Männer.
Oft ist Facebook der Einstieg für die Scammer
Die bevorzugte Zielgruppe der Betrüger sind alleinstehende Frauen in den mittleren Altersgruppen. Für die Suche nach geeigneten Opfern nutzen die Scammer überwiegend Facebook, weil sich dort sehr viele Informationen über die potentiellen Opfer sammeln lassen. Sie ergeben sich aus den Profildaten, aus der Chronik und aus der Zusammensetzung der Freunde. Wird einer der zum Großteil aus Nordafrika oder Brasilien stammenden Betrüger entlarvt, ist es schwierig, dessen Profil bei Facebook entfernen zu lassen.
Leider stellt die Plattform trotz mehrerer Hinweise dafür noch keine separate Melden-Funktion zur Verfügung. Hinweise über die allgemeine Melden-Funktion bringen in den meisten Fällen keinen Erfolg. Wir haben deshalb kurzen Prozess gemacht und die „Nachricht senden“-Funktion im Profil des Gründers Mark Zuckerberg genutzt. Damit Sie auch das richtige Profil nutzen: Der richtige Ansprechpartner ist der Mark Zuckerberg, in dessen Profil als Wohnort Palo Alto, als Geburtsdatum der 14. Mai 1984 sowie knapp 84,9 Millionen Follower angegeben sind. Bitte in der Nachricht konkrete Begründungen angeben, ansonsten wird sie ignoriert.
Wie lassen sich Profile potentieller Scammer erkennen?
Zu Beginn war dies recht einfach, denn die Betrüger nutzten Profilseiten, in denen sich kaum Inhalte fanden. Inzwischen sind die Scammer dazu übergegangen, ihre Seiten wesentlich aufwändiger zu gestalten. Dazu klauen sie sich im Internet sogar komplette Bildersammlungen zusammen. Sind Profilfotos vorhanden, handelt es sich häufig um die Fotos von weniger bekannten Politikern, Künstlern und Sportlern. Das lässt sich recht einfach prüfen, indem vom Profilfoto ein Screenshot erstellt wird. Windows 10 stellt dafür ein sehr einfach zu händelndes Snipping Tool zur Verfügung. Nach der Speicherung des Screenshots kann die Datei bei Google.de über die Auswahl Bilder und einen Klick auf das Kamerasymbol in der Suchleiste hochgeladen werden. Danach sucht Google nach vergleichbaren Bildern im Internet. In den meisten Fällen ist schon diese Art der Identitätsprüfung erfolgreich und kann Scammer entlarven. Viele Scammer nutzen inzwischen neutrale Grafiken als Profilbild, sodass die Identifizierung deutlich schwieriger wird.
Weitere Möglichkeiten für den Check der Daten
Deshalb soll in einem zweiten Schritt eine Prüfung der angegebenen Daten erfolgen. In nahezu allen Fällen geben sich Scammer als Amerikaner aus. Sie verwenden oft Kombinationen aus mehreren Vornamen, die so in den USA nur selten anzutreffen sind. Wer diese Namen in die Google-Suche eingibt, stößt häufig sehr schnell auf Biografie-Seiten oder auf Seiten mit Nachrufen. Auch die Angaben zur Ausbildung sind sehr interessant. Die überwiegende Mehrheit der Scammer gibt an, selbstständig zu sein und einen Hochschulabschluss zu haben. Dort lohnt sich die Suche mit den angegebenen Hochschulen. Dabei entpuppt sich so manche vermeintliche Universität als Grund- oder Hauptschule.
Nicht immer sind Scammer anhand der Sprache erkennbar
Die überwiegende Mehrheit der Scammer verwendet für die Nachrichten Texte, die mit dem Google Translator übersetzt wurden. Dort finden sich massenhaft grammatikalische Fehler. Doch zahlreiche Exemplare dieser Betrüger beherrschen scheinbar „astreines“ Cambridge-Englisch. Der Grund dafür ist, dass sie untereinander die Nachrichtentexte austauschen. Doch ein echter Amerikaner müsste auch die amerikanische Umgangssprache beherrschen. Daran scheitern die meisten dieser Betrüger. Wer einen Scammer entlarven möchte, sollte deshalb typisch amerikanische Redewendungen und Chatkürzel verwenden.
Werden von den zukünftigen Opfern Fragen gestellt, kommen Antworten, bei denen auf diese Fragen gar nicht eingegangen wird. Oftmals ist es sogar so, dass komplett andere Themen in den Antworten behandelt werden. Prüfen lässt sich das mit konkreten Fragen zur Art der Arbeit sowie zu den Universitäten, an denen die Betrüger angeblich studiert haben. Oft kennen sie nicht einmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Städte, die als Wohnort angegeben werden.